Wie geht es Ihnen persönlich?

Angespannt und verunsichert.
Wir vermissen den realen Kontakt zu unseren Zielgruppen.

Was bedeutet soziale Distanzierung für Ihre tägliche Arbeit?

Es bedeutet für uns eine starke Einschränkung und die Gefahr von Beziehungsabbrüchen. Wir müssen andere Wege der Kommunikation und der Beziehungspflege finden.
Es bedeutet auch eine starke Einschränkung bezüglich des analogen Zugangs zur Zielgruppe.

Wie macht sich die aktuelle Lage bei Ihnen im Verein bemerkbar? Gibt es trotzdem Dinge, die jetzt passieren/ vorangetrieben werden? Werden Projekte angepasst oder entsteht sogar Neues?

Wir arbeiten in allen Projekten mittels Umstellungen und Angebotsanpassungen weiter. Die interne Kommunikation ist erschwert/ die Umstrukturierung der Kommunikationskanäle ist sehr zeitaufwändig. Bedingt durch verschiedenste Anpassungsleistungen ergeben sich aber auch neue Möglichkeiten, Erkenntnisse und Erfahrungen für den Verein und die Projekte. Teilweise werden bereits neue Formate durchgeführt.

Was ist aktuell Ihre größte Sorge und wie gehen Sie damit um? Fühlen Sie sich als Träger zu den neuen Rahmenbedingungen wegen Corona informiert und beraten?

Als Träger fühlen wir uns ausreichend informiert.
Eine Sorge ist der weitere Verlauf der Projekte und die damit verbundene Unsicherheit für die Planung.

Wie ist Ihre finanzielle Situation als Träger?

Es gibt große Unsicherheiten, ob die Projekte in der beantragten Höhe wirklich finanziert werden. Das bedeutet für einen kleinen Verein wie den unseren ein enorm hohes Risiko.

Welche Folgen hat die Corona-Zeit für Ihre Mitarbeitenden/Klient*innen? Welche Rückmeldungen bekommen Sie?

Beziehungen zur Zielgruppe sind eingeschränkt und es ist unklar, an welcher Stelle wir nach Corona die Beziehungen wiederaufnehmen können und an welche Beziehungsqualität wir anschließen. Eine große Herausforderung für einige Mitarbeiter*innen besteht in der Kombination von Homeoffice und der gleichzeitigen Kinderbetreuung. Von vielen Familien bekommen wir positive Rückmeldungen zu unserer Arbeit und uns begegnet eine Offenheit für neue Formate.

Wird die Corona-Krise bzw. die damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens Ihrer Meinung nach langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft haben?

Die eigenen Erfahrungen und individuellen Erlebnisse aus dieser Krise werden unsere Gesellschaft verändern. Die Richtung/ Ausprägung der Veränderung wird sich aber erst im Nachgang zeigen.

Wie geht's Ihnen mit geschlossenen Grenzen zu den unmittelbaren Nachbarländern Polen und Tschechien?

Diese Form von Rückentwicklung macht erstmal ein beengendes und freiheitsbeschränkendes Gefühl.

Wenn Sie sich gerade etwas wünschen könnten (z.B. von der Stadt-, Landes-, Bundespolitik oder von anderen Stellen), was wäre das? Was brauchen Sie jetzt und in der Zeit nach Corona?

Wir wünschen uns mehr Handlungssicherheiten, Gestaltungsspielräume und konkretere Zusagen für die Projektarbeit!