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Rückblick: Die Konferenz zu Antisemitismus in (Ost-)Sachsen

So war die Konferenz zu Antisemitismus in (Ost-)Sachsen

Am 21. und 22. November 2022 kamen 86 Menschen im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz zusammen, um die aktuelle Lage zum Antisemitismus in (Ost-)Sachsen kennenzulernen bzw. gemeinsam zu bearbeiten.

Die beiden Tage waren mit Formaten gespickt wie Workshops, einer Podiumsdiskussion und Vorträgen. Nach Grußworten von Dr. Thomas Feist, dem Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben und Anetta Kahane, der ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Amadeu Antonio Stiftung, gab Prof. Dr. Oliver Decker einen inhaltlichen Einstieg zu Ausprägungsformen und Verbreitung des Antisemitismus in Deutschland und Sachsen, wobei vor allem ein Einblick in die Leipziger Autoritarismus Studie [Link] gegeben wurde. Alle Teilnehmende konnten anschließend in Themenbereiche eintauchen, wie z. B. „Antisemitismus in der DDR und seine Folgen“, einem hybriden Workshop von Dr. Anja Thiele. Den inhaltlichen Abschluss des ersten Tages bildete die Podiumsdiskussion, bei der sich Vertreter*innen von Recht, Politik, Zivilgesellschaft und Religion der Fragestellung „Was tun gegen Antisemitismus in Sachsen?“ widmeten. Im Besonderen bleiben Schilderungen jüdischer Perspektiven hängen, d. h. persönliche Eindrücke und Erfahrungen wurden geteilt und die Dringlichkeit der Sensibilisierung wurde hervorgehoben und vor allem des sensiblen Umgangs mit aktuellen Vorfällen von Antisemitismus und die Notwendigkeit jüdische Perspektiven immer einzubeziehen.

Aber auch die Begegnung ist nicht zu kurz gekommen, neben Essens- und Kaffeepausen, kamen am Abend des ersten Tages die Übernachtungsgäste zu einem Kaminfeuer zusammen, um sich besser kennenzulernen und den Tag auszuwerten.

Die Leiterin des Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment und Geschäftsführerin des OFEK e.V., Marina Chernivsky, gab am zweiten Tag den inhaltlichen Einstieg zur Frage „Wie können wir Antisemitismus begegnen?“. Sie bezog sich auf praktisches Handeln und Herausforderungen in der Bildungsarbeit zu und gegen Antisemitismus. Sie gab den Konferenzbesuchenden Qualitätsmerkmale mit, wie beispielsweise das Gebot der Selbstreflexion und den Reproduktionsstopp.

Der Markt der Kooperationen regte einen Austausch und ein Kennenlernen von aktuellen Bildungsangeboten und entsprechenden Fachexpert*innen in der Region an.

Doch was bleibt von dieser Konferenz?

Neben einer besseren Vernetzung von Akteur*innen der Zivilgesellschaft und Politik, der Weiterbildung der Teilnehmenden und der Sichtbarmachung der akuten Problemlagen durch Antisemitismus, bleibt die Erkenntnis, dass Begegnungsorte unglaublich wichtig sind und Schutzräume, in denen zu sensiblen Themenfeldern notwendig. Das Interesse an der Konferenz war groß und der Austausch intensiv.

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